„Meinst Du wirklich? Ein Buch?“
Sie war gerade begeistert. Wir saßen seit langem mal wieder beim Café und sie wollte wissen, was ich im Hausnotruf so tue, außer zu telefonieren, Termine zu checken oder Krankenwagen zu organisieren. Was im Einsatz passiert, war ihr wichtig. Und ich habe ihr prompt ein paar Geschichten erzählt von meinen Begegnungen mit alten Menschen.
Das ist ja der Wahnsinn
Miriam und ich hatten uns schon lange nicht mehr gesehen, aber es war wie immer zwischen uns: Freundschaftlich und nah. Und sie war wie immer eine gute Zuhörerin. Und nach der dritten Geschichte sagte sie: „Das ist ja echt der Wahnsinn!“ Wieso, fragte ich, es sind ganz normale Begegnungen, ich fahre hin, helfe ihnen auf, wir reden ein bisschen und ich bin wieder weg. Was daran ist so besonders? Naja, sagte sie, einerseits ist es eine schöne Unterhaltung, wenn man Dir zuhört und andererseits können wir doch von den alten Menschen unglaublich viel lernen, wenn wir ihnen mal zuhören. Ich wurde nachdenklich, ja, stimmt schon, für mich ist es der normale Alltag. Aber für andere Menschen nicht.
Die Alten sind vor gegangen
Miriam fand es schon immer falsch, die alten Menschen abzuschieben in Heime und sie mit Tabletten zu füttern. Sicher eine extreme Haltung, zumal es auch nicht immer so passiert. Und doch hören wir alle selten zu. Wir warten immer auf den neuesten Hype aus New York oder Asien um womöglich DIE ganz große Erkenntnis für unser Leben zu gewinnen. „Warum fragen wir nicht einfach die alte Generation? Sie ist den Weg schliesslich vor uns gegangen. Und von ihren Erfahrungen können wir doch lernen!“ Miriam war in ihrem Element.
Aber gleich ein Buch machen? Wer ausser Miriam würde das denn lesen wollen? Warten doch alle immer auf die großen Gurus, die sich teuer bezahlen lassen.
Und dann kamen die Reaktionen auf meine Videos
Ich zweifelte an Miriams Wunsch. Und machte gelegentlich Videos zum Thema auf Facebook. Und wunderte mich: Sie reagierten alle wie Miriam. Die häufigsten Kommentare waren: „Mach ein Buch draus. Ich will es lesen!“. Puh, jetzt fing ich langsam Feuer. Und begann, erste Probekapitel zu schreiben. Einfach so. Und bemerkte, wie gut es sogar mir selbst tat. Davon zu erzählen, was ich von den Alten gelernt hatte, brachte mich noch tiefer in deren Weisheiten und Geschichten. Und plötzlich begriff ich immer mehr, was für Geschenke ich da bekam.
Bemm: Das Buch ist fast fertig
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Der Rest ist tatsächlich Geschichte. Ich schrieb und schreibe noch und das Buch ist fast fertig. Zu Ehren der alten Menschen. Zum dank an sie und irgendwie sehe ich es mittlerweile als meine Pflicht an, es mit möglichst vielen Menschen zu teilen, was sie mir sagten, diese alten weisen Wesen.